Inhalt des Fränkischen Taufgelöbnisses

Die lateinische Überschrift ("interrogatio sacerdotis") des althochdeutschen Textes beschreibt das Verfahren einer Taufe: der Täufling muß zehn Fragen des Priesters beantworten.

Nachdem er allen heidnischen Göttern, Götzen und Gebräuchen abgeschworen hat (Vers 1 und 2), folgt das achtzeilige Glaubensbekenntnis.

Während im "Altsächsischen Taufgelöbnis" (Anfang 9. Jh.) noch die heidnischen Götter Wotan, Donar und Saxnot1 mitsamt ihren "Unholden" und "Genossen" namentlich Erwähnung finden, werden die heidnischen Bräuche im Fränkischen Taufgelöbnis nur noch umschrieben (Vers 3).

Das Ende des Textes bilden (wieder in lateinischer Sprache) Beschwörungs- und Segensformeln des Priesters:

Exorcizatur malignus....
Exi ab eo, sp(iritu)s inmunde, et2 redde honorem d(omin)o vivo et2 vero. Accipe signum crucis...



Fußnote 1: entspricht Tyr
Fußnote 2: geschrieben als & (= tironische Note: römisches Abkürzungszeichen für et)