Inhalt des Hildebrand - Liedes

Das Hildebrandlied erzählt die schicksalhafte Begegnung zwischen Hildebrand, einem Heimkehrer aus dem Heer Theoderichs des Großen - er hatte vor dreißig Jahren mit seinem Herrn vor dem Germanen Odoaker aus dem Land fliehen und seine Frau und seinen unmündigen Sohn zurücklassen müssen -, und seinem Sohn Hadubrand.

Hildebrand sieht sich endlich am Ziel seiner Wünsche, der Heimkehr mit Hilfe des Hunnenkönigs. Da trifft er - allein aus dem Heer herausgehoben - auf einen Helden der Gegenseite. Frage und Antwort machen ihm deutlich, dass er dem eigenen Sohn gegenübersteht. Er gibt sich zu erkennen. Sein Sohn aber betrachtet seine Annäherungsversuche als Verrat und Feigheit. Sein (ihm unbekannter) Vater aber sei tapfer und besäße Ehre; er (Hildebrand) sei jedoch ein Feigling, wenn er nicht kämpfen wolle. Das starrsinnige Mißtrauen Hadubrants verhindert die frohe Wiederbegegnung. Die Zurückweisung der Gabe und das unsühnbare Schimpfwort "Alter Hunne" treffen die empfindlichste Stelle der Kriegerehre. Für Hildebrand wird der Kampf unausweichlich; ein Ausweichen würde ihn nach gängigen Ehrbegriffen ehrlos machen ("Der sei doch jetzt der erbärmlichste der Ostleute"). Der Kampf bricht los. Weil der Vater die Tapferkeit unter Beweis stellen muß, die sein Sohn an ihm rühmt, muß er seinen Sieg mit der Tötung des eigenen Sohnes bezahlen.

Hier bricht das Manuskript ab.